Von regnerischen 5°C zu verschneiten -20°C


Mein Forschungsaufenthalt in Montréal

Das Herz von ArcTrain ist die Zusammenarbeit über den Atlantik hinweg – zwischen Forschenden in Deutschland und Kanada. Darum weiß ich, seitdem ich im Oktober 2019 meinen PhD in Bremen, Deutschland, begonnen habe, dass ich die Chance erhalten würde, für einige Zeit zum Forschen nach Kanada zu gehen. Und endlich, im Januar 2022, war es dann soweit: Ich bin nach Montréal gereist und werde hier bis Anfang April bleiben.

Das Hauptziel meiner Zeit hier ist die Arbeit an einem Projekt für meine Dissertation, welches die Ablagerung von Schalen planktischer Foraminiferen im Ozeansediment, die für den Kohlenstoffkreislauf eine Rolle spielt, untersucht. Ich profitiere davon, dass hier an der Universität von Québec in Montréal (UQAM) Proben aus Sedimentkernen aus der Labradorsee gelagert werden, sowie von der Expertise in Sachen Sedimentkernanalyse der Arbeitsgruppe hier.

Aber es geht nicht nur um Forschung: Es geht auch darum, zu lernen, in einer anderen Umgebung, einer anderen Kultur, auf einem anderen Kontinent zu leben. Mitte Januar von Norddeutschland an die Ostküste von Kanada zu reisen, bedeutet, von grauen Nieselregen-Tagen mit null bis zehn Grad Celsius Lufttemperatur zu Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt (und bis zu -20°C und weniger) und viel Schnee und Sonne zu reisen. In eine Stadt innerhalb der Provinz Québec zu reisen bedeutet die Notwendigkeit (und auch sehr willkommene Möglichkeit!), meine französischen Sprachfähigkeiten zu reaktivieren (und um die vielen lokalen Unterschiede zum Französisch, welches in bei einem Praktikum in Frankreich genutzt habe, zu erweitern). Es bedeutet viele Tage im Schnee, eine große Auswahl an leckeren und internationalen Speisen, und viele unglaubliche Eindrücke.

Da es so viel über meine Zeit hier zu erzählen gibt, habe ich begonnen, einen separaten Blog darüber zu schreiben, in dem ich alle meine Erlebnisse in weiterem Detail beschriebe. Wer also mehr darüber lesen will, was es bedeutet, in Montréal zu leben und zu arbeiten, wenn man bisher das Leben in Bremen gewöhnt ist, kann den Blog hier lesen.

Als kleiner Dank für alle, die bis hierhin neugierig gelesen habe, folgt jetzt noch eine Fülle von Fotos – zum zurücklehnen und genießen, ganz besonders für alle, die sich gerade an einem grauen, feuchten oder aber auch sehr heißen Ort befinden und sich mal ein bisschen strahlende Sonne und kalten Schnee vorstellen wollen!


Franziska Tell

Über Franziska Tell

PhD student from the 3rd ArcTrain cohort, working on planktonic foraminifera and the carbon cycle in the Arctic Ocean. @GruenEisBaer on twitter & instagram

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